19. Oktober 2018
Die
Veranstaltung
Gäste sind zu allen öffent- |
Abb.: Eozäne (ca. 36 Mio. Jahre alt) Blätterkohle, Schleenhain, Sachsen (Foto: Kunzmann) |
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ISIS außer Haus Dr.
Lutz Kunzmann Dr. Kunzmann führt durch die paläobotanische Sammlung mit Erläuterung aktueller Projekte im Bereich Paläoklimaforschung und Paläoumweltrekonstruktion. |
Die paläobotanische Sammlung an den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden im Spiegel aktueller Forschungsprojekte im Bereich Paläoklimaforschung und Paläoumweltrekonstruktion Pflanzen sind durch ihre Ortsgebundenheit gezwungen, sich den vorherrschenden Standortbedingungen möglichst gut anzupassen. Durch ihren wichtigsten Stoffwechselprozess, die Photosynthese, stehen Pflanzen in unmittelbarer Wechselbeziehung mit Sonneneinstrahlung und atmosphärischen Bedingungen wie Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt und Luftfeuchtigkeit. Unterschiedliche Standortverhältnisse spiegeln sich in der individuellen Ausbildung morphologischer und anatomischer Merkmale sowie der Zusammensetzung und Struktur der Pflanzengemeinschaften wider. Im Umkehrschluss versuchen Paläobotaniker, an Hand der Merkmale fossiler Pflanzen die Umweltbedingungen in der erdgeschichtlichen Vergangenheit, das Paläoklima und die Zusammensetzung der Paläo-Atmosphäre zu rekonstruieren. Dabei wird unter Beachtung der geologischen Rahmenbedingungen das Aktualitätsprinzip angewandt. Dies besagt, dass fossile Taxa ähnliche Standort- und Klimaansprüche hatten wie ihre heute lebenden Verwandten. In der Veranstaltung werden aktuelle Forschungsprojekte der Sektion vorgestellt, die, basierend auf Sammlungsmaterial, Paläoumweltrekonstruktionen sowie das Erkennen klimabedingter Veränderungen in der Vegetation zum Ziel haben. Die Ergebnisse werden an Sammlungsobjekten erläutert. Hauptzweck unserer paläobotanischen Forschung ist es, die Entwicklung der Vegetation Mitteleuropas im Paläogen und Neogen (66 – 2,5 Mio. Jahre vor heute) im Kontext zu anderen biotischen und abiotischen Prozessen zu verstehen und in Modelle einfließen zu lassen. Dr. Lutz Kunzmann |
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